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Mischpilze

Gesammelt in Schöfweg/Bayerischer Wald und Frankfurt/Main

Der Parasol gleicht einem Lümmel
beim ersten Blick, steif wie ein Pimmel.
Das Pilzbuch daher recht verschämt
als Paukenschlegel ihn verbrämt.
Doch später, wenn er aufgefächert
ist vorschriftsmäßig er bedächert;
der Stiehl ist lang, der Hut voll Filz,
er ähnelt einem großen Pilz.
Die Leute hau'n ihn dann - kein Witzel ! -
flach in die Pfanne, ganz wie Schnitzel.

(19.10.90)

Der Steinpilz hat 'ne dicke Nille,
die Krause Glucke nimmt die Pille;
bei dem Gedanken wird ganz blasch
der ewig geile Hallimasch.

(19.10.90)

Zuerst ein Ei, dann wächst der Stiehl,
das ganze hat viel Sex-Appeal.
Doch schnell, bei weiterer Betrachtung,
da sinkt das Teil in vieler Achtung.
Rund um die Eichel kreisen Mücken,
brauchst Dich nach diesem Pilz nicht bücken.
Das ist der teuflische Genuß,
der Phallus heißt impudicus.

(30.08.90)

Der Steinpilz hat nen dicken Hut,
mit Butter schmeckt er doppelt gut.

(29.08.90)

Ein Pilz am Fuß ist eine Last,
die furchtbar juckt, wenn Du ihn hast;
doch furchtbar wird's und abnormal,
wenn er befällt Dein Genital.

Die Pilze, die im Walde sprießen
kann man geschmort per Mund genießen;
auf solche Sorten wartet Mutter
schon zu Haus mit heißer Butter.

Doch wie soll der Sparten beiden
säuberlich man unterscheiden ?
Nun, ganz einfach, schlicht und gut:
Waldespilz hat Stiehl und Hut !
Diesen Stiehl nennt man den Ständer,
der den Hut trägt samt der Ränder.

Doch wieder wird die Freud zur Last,
wenn Du den Pilz am Ständer hast;
dann mußt Du ohne lang zu warten,
das ganze Lied von vorne starten.

(29.08.90)

Ein Pilz am Fuß ist eine Last,
die furchtbar juckt, wenn Du ihn hast;
doch heller wird die Mine bald,
ist dick der Pilz und aus dem Wald.

(29.08.90)

 

 

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