19. März 2012
Ich oute mich: Am kommenden Sonntag bekommt Peter Feldmann (SPD) meine Stimme bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister. Ein Leben lang habe ich grün gewählt und auch grün gemeint. Aus Mitleid für die Grünen Boris Rhein wählen kommt aber nicht in Frage.
Ein Ziehkind der hessischen CDU a la Koch, Wagner, Bouffier bekommt von mir grundsätzlich keine Stimme. Schwarz-Grün mit Petra Roth: ein Experiment, mit Bauchweh ertragen. Schwarz-Grün mit Boris Rhein: nicht mit mir.
Die Grünen haben das Prinzip Machterwerb und Machterhalt in Frankfurt zu Lasten prinzipienfester Sachpolitik überreizt. Spätestestens das Wegtauchen beim Flughafenausbau war unakzeptabel. Ein SPD-Oberbürgermeister ohne Mehrheit im Stadtparlament muss den Konsens mit allen anderen Parteien suchen. Gut möglich, dass er kaum anders agieren kann als ein schwarz-grüner OB es tun würde. Aber die Beinfreiheit der Grünen wird größer: mit einem von den Grünen mitgetragenen OB Boris Rhein werden sie auf Dauer in die Koalitionsraison einbetoniert, unglaubwürdig und beinahe unwählbar. Davor sollte man sie schützen. Nicht Boris Rhein, sondern Peter Feldmann ist die Chance für die Grünen.