Satteltasche

Unterwegs eingesammelt

Aus einer Männergruppe, die in Maribor rauchend vor der Kneipe steht, dröhnt in broken English: „I said to him, don’t arrange me any women!“

Metawitzchen der androiden Reiseschriftsteller: „Nominalstil ist Dominalstil“. Der Chef spricht nicht in verschachtelten Relativsätzen.

Lehrsätze für die Radschulfibel:

  • Auf nassem Lehm wirst Du nicht lenken
    und auch nicht ans bremsen denken.
  • Noch schlimmer als von oben Regen
    ist was von unten spritzt entgegen.
  • Der Lenker ist zum Lenken da,
    zum Ausruhn gibt’s das Sofafa.
  • Der Reifen auf der Fahrbahn haftet
    solang der Fahrer Regeln achtet.
  • Hörst Du – „Pling“ die Speiche krachen,
    musst bald Du in die Werkstatt machen.
  • In Kurven Umsicht und Vernunft,
    sonst hilfst Du nur Ärztezunft.
  • Speichen schonen, Löcher meiden!
    Sonst wird Dir bald der Rundlauf leiden.
  • Auf Split sollst Du nicht zögern zittern,
    sonst könnten Dir die Knochen splittern.“

Ein Schild: „Hunde sind an der Leine zu führen!“. Eigentlich ein schräges Bild, denn bei den meisten Gespannen zieht ja der Hund den Menschen hinter sich her. Vorschlag: „Herrchen sind an der Leine zu führen!“

Dialog ostdeutsche Fahrgästin und westösterreichischer Schaffner im Zug zwischen Mittenwald und Seefeld: „Entschuldigung, wir haben nicht gesehen, dass wir mit den Rädern bei den anderen Türen einsteigen müssen.“ (ostdeutsch) – „Dafür bin ich ja da, dass ich es Ihnen erkläre.“ (tirolerisch) – „Ich habe Sie akkustisch nicht verstanden.“ (ostdeutsch) –  „Ich kann es Ihnen auch auf Deutsch erklären. Oder auf Österreichisch oder Tirolerisch. Oder auch Italienisch. Von mir aus auch Russisch oder Serbokroatisch.“ (tirolerisch) – „Was haben Sie gesagt?“ (ostdeutsch) – usw. usf. …..

Die Leichenzählung ergibt eindeutig: Wegen ständiger Haustransporte ist die Weinbergschnecke bei Ausweichmanövern vor Radfahrern stark benachteiligt gegenüber sowohl der gemeinen Nacktschnecke als auch der spanischen Wegschnecke. Friede ihren Fühlern! (Anm. d. Red.: Keine geht auf mein Konto, aber ich werde nie verstehen, warum Schnecken so zwanghaft von der feuchten Wiese auf der einen Seite der trockenen Straße auf die feuchte Wiese der anderen Seite der trockenen Straße wechseln.)

„Souwoul! Geht’s nach Süden?“ (Schaffner in der S-Bahn auf den Brenner)

„Da auf der Landstraße, das ist totaler scheiß, da fahren’s nur unter Audos. Fahrn’s da drüben am Friedhof vorbei, runter an die Isar, da ist alles asphaltiert. Es geht steil durch den Wald runter. Oben steht zwar ein Schild ‚für Fahrräder Vorboten‘, des is aber scheiß, fahrns einfach weida. Ich fahr da auch immer.“ – Kaum auf der Abfahrt kommt von unten ein Polizeiauto entgegen. Guten Tag. Man grüßt und fährt aneinander vorbei. Guten Tag.

„Drr Roggsagg aum Tiesch. Drr Roggsagg aum Tiesch.“ (Ich habe ihn nicht heruntergenommen.)yx

„…der Kinees von der Christine, da vorn.“ – „Der Philipp is a Vietnamees!“ (Noerdlingen, Messe)

„Sind Sie immer auf dem Fahrrad unterwegs, das ganze Jahr?“

….kurz nach Blaufelden grüsst ein vorbeiziehender Fiat mit fröhlich klingelndem Keilriemen.

Ein Buch: „Die neue Ess-Klasse“ von Rezzo Schlauch und Manfred Kurz.

….wie auffällig viele radfahrende Männer zwischen 60 und 70 doch einen ausgeprägten Morbus Ortlieb haben.

„Das ist ein Gastronomiekind. Das geht später ins Bett“. (Lengrieser Hof)

„880 Meter? Das ist ein größerer Erdhaufen.“ (Salzburger Tiefbauer auf Einsatz in Lengries)

„Hat’s geschmeckt?“ – „Wunderbar.“ – „Das ist gut.“. (Lengrieser Hof)