Donnerstag, 11. Juni 2015
Der Plan
Frankfurt – Amorbach, bis Miltenberg entlang des Mains, eventuell ein paar Flussschleifen abkürzen.
Etappe veranschlagt mit 90-100 km.
Wie es war, was geschah
Abfahrt in Frankfurt gegen 9 Uhr, Verabschiedung wie im falschen Film. „Was mache ich in dieser Verkleidung?“. Gemütlich-zögerlich durchs Nordend und Bornheim, durch die einkaufenden und kinderwagenschiebenden Mütter auf dem Friedberger Platz, über den Sandweg, nur nicht mit den breiten Taschen anstoßen, ganz vorsichtig mit dem Lastfahrrad. Ich bin der Brummi.
Das lockert sich langsam hinter Fechenheim am Mainufer. SMS von RK, der sich für das Wetter lobt. In der Tat: Sensationelles Radwetter, nur der Wind bläst durchgängig in Gegenrichtung. Egal.
Auf der Strecke viele Paare zwischen 50 und 70. Man grüßt sich: „tn’Mor!-gen!“.
Es läuft alles locker, trotz Erkältung, erst ab Kilometer 90, kurz vor Amorbach werden die Beine matt. Unterwegs eine unbefriedigende Currywurst-Pommes-Majo, ein Campingplatz bei Wörth am Main: „Befahren des Lokals verboten!“.
Empfang und sensationelle Unterbringung bei Familie H. in Amorbach. Wir sitzen auf der Veranda wie auf einer erhöhten Warte mit freiem Blick auf den Hang gegenüber, hinunter ins Tal und den steil aufsteigenden frühsommergrünen Odenwald. Falken greifen Bussarde an, den ganzen Abend, immer wieder.
Wir sitzen bei dunklem Bier und Rosé vom nahen fränkischen Main bis gegen 22 Uhr und in die Dämmerung hinein, Hans, Christine, zeitweise ein weiterer Wolfgang, und ich und erzählen von Gott und vor allem der Welt und zwar sprichwörtlich und wie gut es uns doch geht.
Das Wichtigste aber: Hans hat sich für seinen Webergrill statt Rost eine Plancha gefertigt.
Man lernt nie aus.
Zum Abendessen Schinken, Melone, Weißbrot. Wunderbar.
Zahlen
Tageskilometer: 101
Gesamtkilometer: 101
Fahrzeit heute: ca. 6 Stunden