Von der roten Mainquelle abwärts (Etappe 4)

6. Juli 2019

Am Ende des Tages Würzburg, holterdipolter auf den letzten Drücker mit einer kalten Flasche Bier in den Regio nach Frankfurt. Gleis 10, Aufzug kaputt, gepacktes Rad die Treppe hoch. Bis hierher zu kommen war am Morgen auch eine Möglichkeit, wenn auch eher eine entfernte.

Der Tag beginnt in Schweinfurt dort wo das Fahrrad im 6. Stock eines Panorama-Hotels im Konferenzraum „Maintal“ schlafen durfte und wo es ein Frühstück gibt, dem nichts mehr hinzuzufügen ist. Für einen weiteren Anrichtetisch wäre in dem kantinengroßen Raum ohnehin kein Platz gewesen. Ich ergötze mich an leckerem Geflügelwurstsalat, Senf-Curry-Gurken, gegrillten Paprika gelb-rot, Oliven, Mozzarella- und Tomatenscheiben mit wirklich gutem Olivenöl, es kann nicht deftig genug sein. Mohn-Aprikosenmarmeladen-Brötchen mit laktosefreier Butter, Trauben, eine Banane, 3 Tassen Kaffee.

Mehrfach versichere ich mich beim Frühstück dessen, was das Internet gestern schon  gesagt hat. Da, wo ich vor Würzburg und dem wahrscheinlichen Ende dieser Fahrt zum letzten Mal übernachten könnte, gibt es nur noch in einem einzigen Hotel in Kitzingen Zimmer. Nicht aber in Volkach, Ochsenfurt, Marktbreit, Sommerach oder anderen Orten. Und das sagen nicht nur die Ähb, sondern auch die Buchungsseiten der Gasthäuser selbst. Klingt ernst.

Festlegen auf Kitzingen will mich jetzt aber noch nicht und fahre trödelig gegen 10.30 Uhr los, auch weil es gleich zwei Mal Boxenstopp in Fahrradgeschäften gibt. Beim ersten ziehe ich mit geliehenem Werkzeug die falschen Schrauben am lockeren Lenker fest. Beim zweiten packt dann Gottseidank und kostenlos in Bergrheinfeld kompetentes Fachpersonal zu und streut gehörig Spott über meine verschlissene, beim Schalten gelegentlich durchrutschende Kette und die “Bremsbeläge, ja Gott, wenn ich die Bremsbeläge sehe, eijeijeijei …”. Der übliche Schmäh halt, wie auch unter Motorradfahrern oder Wohnmobilbesitzern. Aber immerhin lobt man mein ”LC-75” über den grünen Klee: “Tolles Fahrrad”, auch noch nach 15 Jahren. Und wer seit 60 Jahren Fahrrad fährt beherrscht sein Gerät auch mit diesen Mängeln. Schaltet sich halt wie ein alter „Bulldock“ mit Zwischengas.

Das kann erzählt werden, weil ja sonst in der ersten Stunde auf der längeren Ausfahrt heraus aus Schweinfurt nur von Bahnunterführungen, Gewerbegebieten, Kühltürmen, Staustufen, Tankstellen, Discounter-Filialen berichtet werden könnte. Allenfalls noch davon, dass das pragmatisch-praktische der deutschen Kleinstädte und Dörfer auch heute wieder zu Tage tritt: “Sonderaktion: 21 Jahre Frühstück”. Und warum soll eine Straße nicht “Nutzweg” heißen oder ein Schild “Weg wird nicht gestreut” auch im Sommer hängen bleiben?

Der schönste Teil der Reise neben dem Abschnitt zwischen Bayreuth und Kulmbach beginnt dann aber doch endlich um Wipfeld und Unter- oder Obereisenheim herum. Es mehren sich die Weinberge, die irgendwann dann endlich ein nicht abreißendes Band grüner Rebzeilen bilden.

Der Main hat zunächst noch ein breites Tal, auf den kommenden 50 km beginnt er in etlichen engen Schlingen zu fließen. Bis ganz am Ende auf Sommerhausen zu fallen die Hänge immer wieder oft auch steil direkt bis ans Ufer herab. Die allersteilsten Lagen, obschon noch deutlich erkennbar ehemalige kleinere Weingärten, sind aber nicht mehr bestellt. Dafür haben die trotz der Hangneigung noch mit modernem Gerät zu bewirtschaftenden Rebflächen immense Ausdehnungen.

Dass die Zeit nicht stillsteht erzählt auch der Wind, ständig liegt ein Hauch von Pflanzenschutzkombipräparaten in der Luft. Im Tal immer auch wieder der betörende Duft von auf 30 Grad erwärmter Gülle. Es ist heiß heute, wolkenlos. Im Flachen, wo kein Wein steht, Gemüsegärtnereien, Mais, Spargel, Obstbäume, Getreide, weite Wiese und einmal auch das Gold der fruchtbaren Ebenen: Zuckerrüben.

Irgendwo unterwegs gehen in irgendwelchen  Flussvertikeln auf der anderen Seite Dettelbach und Escherndorf und auch ein Ausflugslokale verloren, in dem wir mal “Meefischle” gegessen haben. Leider kann man nicht auf beiden Seiten gleichzeitig fahren, trotz der vieler Fähren.

Auf Volkach zu wird mir die Gegend aber ohnehin vertrauter, wir waren mehrfach hier mit dem Auto, Wein kaufen, Kirchen und Kapellen betrachten, da kann Dettelbach gerne drüben bleiben.

Dafür kommen die kleineren und größeren Meister der fränkischen Kunst in den Sinn, die vorwiegend in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts jede Stadtansicht im weiten Umkreis, jede Mainbiegung gezeichnet, graviert, in Holz geschnitten oder gemalt haben: die Schiestl-Brüder, darunter der frömmelnde Matthias, von dem ich schon Heiligenbilder in meinem Kommunionsgebetsbuch hatte und der 1903 auf einer feinsinnigen übergroßen Lithografie gezeigt hat “Wie Albrecht Dürer auf seiner Reise nach den Niederlanden an Sulzfeld am Main vorbeifährt am 16. Juli 1520”.

Der Versuch, Sulzfeld von der gegenüberliegenden Mainseite aus der gleichen Perspektive auf Foto zu bannen, misslingt. Das Ufer ist dicht bewachsen und kaum begehbar, mitten im Fluss sind aber vor allem mit hohen Bäumen bewachsene längliche Inseln, die es zu Dürers Zeiten kaum gegeben haben dürfte und die möglicherweise den Fluss am Laufen halten und das mäandern hindern sollen.

Später am Tag erwische ich dann aber immerhin einen freien Blick auf Frickenhausen

wie es Walter Romberg auf einer Radierung mit Gänsen dargestellt hat.

Die Kapelle “Maria im Weingarten”, noch über Volkach, liegt zwar malerisch über dem Radweg

und ich sehe schon einen Holzschnitt von Richard Rother vor mir, den es aber nicht zu geben scheint, dafür aber umso mehr andere Ausblicke aus Weinfranken.

 

Mit rollenden Gedanken über die NS-Verstrickungen des begnadeten, aber zwielichtig gebliebenen Richard Rother, auch über einen Namensstreit über die Rother-Realschule in Kitzingen, beende ich die Kunststunde und laufe irgendwann bei hoch stehender Sonne in Volkach ein. Just als ich einen von gestern verbliebenen “Natural Energy Cereal Bar Strawberry & Cranberry. Vegan” mampfe und über den Stadtplatz blicke, erklärt sich die Belegung der Hotels in der Region durch die zahllosen abgestellten Fahrräder.

Diese Tour sollte man besser nicht an Wochenenden machen oder sich mit Vorlauf etwas reservieren.

Wäre, wäre, Fahrradkette. In Kitzingen wäre ich dann doch noch gerne geblieben. Auf dem Plätzen munteres Treiben, Weinstände schon auf der Fußgängern vorbehaltenen Altstadtbrücke, am Ufer eine “Mahnwache gegen Ausweisung” mit Latino-Live-Musik. Noch bietet das Internet die am Morgen schon angezeigte Übernachtung, aber es ist erst 15:00 Uhr. Jetzt 2 Stunden  ins Hotel und schreiben, danach alleine in die Kneipe und um 20 Uhr ins Zimmer, was dann? Auf der anderen Seite: Soll die Fahrt gleich heute schon, eigentlich etwas zu früh zu Ende sein? Doch hier bleiben und am folgenden Morgen früh die letzten 36 km nach Würzburg und erst dann mit dem Zug nach Frankfurt? Ich ringe mit mir, fahre ein paar Kreise auf dem heißen Asphalt, langsam eine Straße nach oben und revidiere beim Anblick des Hotels von der gegenüberliegenden Tankstelle aus meinen gerade gefassten Entschluss hier zu bleiben. Nö, nicht so’n gesichtsloser Stellwandkasten mit kleinen Fenstern und vielen Tagungsräumen. Nö, wirklich nicht.

Noch 36 km bis Würzburg, kein Problem. Dort kann ich ja auch noch bleiben und die Reise so morgen beenden. In Ochsenfurt oder Marktbreit studiere ich trotzdem den Fahrplan. Die letzten zügigen Kilometer gehen an Sommerhausen, Eibelstadt, Randersacker vorbei und die Stadt hinein, Mainufer und Radweg werden zur kilometerlangen Freizeitzone: Liegewiesen, Grillplätze, Kleingärten, Festzelte, Rennradfahrer beim Speed-Training, querende Kleinkinder.

In Würzburg ist es mir am Ende zu laut und viel zu heiß, der Regio um 18:37 bringt mich nach Frankfurt.

Die Zahlen des Tages
Was der Tacho spricht

Tagesstrecke: 97,3 km
Fahrzeit (ohne Pausen): 5:53 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,49 km/h
Maximale Geschwindigkeit: 33,23 km/h
Kalorien: 1.062

Von der roten Mainquelle abwärts (Etappe 3)

5. Juli 2019

Am Morgen wie ein Schluck Wasser durch Alt-Bamberg geronnen und in einer guten Stunde die Beine zunehmend locker geschlendert. Das Versäumnis von gestern, den ganzen Tag nichts gegessen zu haben, wird sich heute nicht wiederholen. In der 3-stöckigen und durchgängig verspiegelten Drogerie M. lege ich mir ein paar Riegel zu, einer davon mit gleich „40% Protein Banane“, und eine Flasche Wasser.

Der vorbereitende Blick auf die Landkarte zeigt, dass es heute kaum weiter gehen kann als Schweinfurt. Das sind so 60, 70 km. Danach scheinen die Streckenführung und die Entfernungen in die weitere Richtung Volkach, Kitzingen, Dettelbach wegen der ausufernden Mainschleifen unwägbar, auch weist die Ähb dort nur wenige und unerfreulich teure Unterkünfte nach, oft auch noch weit abseits der Strecke. Hinter Schweinfurt wäre heute also möglicherweise ähnliches Niemandsland wie gestern hinter Lichtenfels. Das will ich dann lieber erst morgen betreten.

Eine weitere Sicherung gegen meinen radfahrlässigen Leichtsinn ist, dass ich erst spät am Vormittag losfahre. Ich habe also Zeit und entdecke in einem Antik-Laden neben dem Hotel den schönsten Farbholzschnitt der Künstlerin Barbara Popp, den ich jemals gesehen habe. Leider lehnt die Inhaberin einen Postversand nach Frankfurt wegen der Rahmung hinter Glas ab und ausgerahmt und eingerollt mag ich das Blatt nicht auf dem Fahhrad speditieren. Wir tauschen Visitenkarten, aber das Bild bleibt hier.

Nun ja, wenigstens für unbestimmte längere Zeit. Um 11:20 Uhr bezahle ich vom Fahhrad herab und bereits für die Fahrt voll aufgetakelt, verspreche die Grafik in den nächsten Jahren abzuholen oder abholen zu lassen und fahre los.

Fahrt Bamberg stadtauswärts entlang der Regnitz, größerer unübersichtlicher Hafenanlagen und des zufließenden Mains in eine vorerst nur als richtig vermutete Richtung. Erst bei Viereth Gewissheit durch über die Staustufe donnerndes Wasser, dass es flußabwärts geht. Wenig fließt hier ansonsten sichtbar und der Gegenwind kräuselt das Wasser entgegen der Fließrichtung. Der Main ist jetzt kein natürlicher Fluss mehr, sondern eine endlose Kette schmaler, dafür um so längerer Staubecken, schiffbar und reguliert. Er sieht jetzt schon so aus wie an jeder beliebigen Stelle am Unterlauf, sagen wir Wertheim, Obernburg, Großkrotzenburg, Okriftel.

Dafür ist der Radweg jetzt fast durchgängig eben. Erlebnisse an der Strecke beschränken sich auf mit Tempo 30 entgegenkommende, wie auf einem Kreidler Florett schrägliegend die Kurve schneidende E-Biker, Herren Mitte 50 ohne Helm. Die sind schon so gefahren als sie noch das Moped hatten. Und gelegentliche Radlergruppen, die an Übergängen und Abzweigungen klumpen. Dann passiere ich in Eltmann ungläubig ein „Einkaufs & Therapie-Zentrum“. Wie beneidenswert unpragmatisch man doch das Praktische mit dem Nützlichen verbinden kann. Die Schelmen sollen nur aufpassen, dass ihnen die „&“ und „-“ nicht ausgehen, sonst geht’s ab in die Familienaufstellung mit Einkaufswagen.

Beim ersten Anflug eines Hungergefühls lege ich unterhalb eines Sportplatzes, neben einer vom Fanclub Ostkurve des FC Sand errichteten Klein-Kapelle, in der innen bei geöffneter Tür Wachslichter flackern („Bitte keine großen Kerzen abbrennen!“), unverzüglich unter einer mächtigen blühenden Linde eine Pause ein und opfere den Riegel „40% Protein Banane“. In Sand auch ein Schild, das die hiesige Region als neuen Stern am fränkischen Weinhimmel ausweist. Noch hat praktisch jedes Nest eine eigene Brauerei, aber das klassische Weinfranken rückt näher.

Die Natur ist trotz der weitläufigen grünen Auen und großer Gruppen von Nilgänsen deutlich sparsamer als an den Vortagen, deutlich von Landwirtschaft geprägt oder als Freizeitgelände gestaltet („Liegenverleih“). Ein Storch und ein Reiher fliegen vorbei. Es gibt außerdem augenscheinlich unterhalb Bamberg heuer reichlich Haselnüsse, die bereits in voller Größe, aber noch hell an den Büschen hängen. Und immer wieder verhutzelte Süßkirschen, die niemand geernet hat, an den Bäumen hängen oder zu dunkelroten Flecken auf dem Asphalt ausgewalzt sind. Von den noch nicht abgemähten reifen Getreidefeldern und trockenen Wiesen liegt der typische Staub in der Luft, der Mund und Rachen trocken belegt. Roggen und Gerste. Der Mais ist allerdings noch saftig grün. Die Dörfer werden eintöniger, nicht mehr so gemächlich wie im bayreuthischen Oberfranken. Die Wiesen gehen nicht mehr bis an die Haussockel. Dort sind jetzt Lichtschächte und Kiesel an den Bungalows, hinter den Jägerzäunen dominiert der kultivierte Rasen mit Kurzhaarschnitt. Der Radweg entlang der Eisenbahn ist typisch gesäumt von Disteln, Brennesseln, gelben Gräsern und meterhoch aufgeschossenem Sauerampfer, dessen bereits etwas ledrige Blätter aber immer noch lecker schmecken.

Kurz vor Haßfurt ein Sportflughafen, ein Kleinflugzeug, das sehr an einen Messerschmidt-Kabinenroller mit Flügeln und angeklebtem Schwanz erinnert, hebt ab und schwebt davon. Im Ort dann nach knapp 40 km um 14:00 Uhr Pause im Eiscafe:

Noch 23 km bis Schweinfurt. Das passt für heute, weiter werde ich nicht fahren.

Dann rollt und rollt es wieder dahin, Minute für Minute, Kilometer für Kilometer. Reichlich Zeit für innere Gespräche, Monologe, Diskurse. Neben Überlegungen zur Streckenführung und der Tageseinteilung und ob ich nicht zuviel Gepäck dabei habe, gibt es die beiden traditionell dominanten und auf jeder längeren Radreisen wiederkehrenden Themen „Kann der Mensch auf dem Rad eigentlich auch einfach etwas langsamer und nur spazieren fahren?“ und „Warum tue ich mir das an?“. Das erste Thema war gestern schon unter dem Stichwort „Hamstertyp“ auf der Agenda und ist müssig. Natürlich kann man langsamer fahren, es liegt mir aber aus verschiedenen Gründe nicht. Sportler werden das kennen: es muss ein Maß Zug und Dynamik auf der Sache sein, damit es gleichmäßig rund läuft. Einfach eine Mentalitätsfrage.

Das zweite Thema ist damit verbunden und für mich zu schnell beantwortet mit „Ich will mir etwas beweisen“ (das Alibi „schöne Landschaften entdecken“ lassen wir gleich beiseite). Ich würde es lieber nicht „beweisen“ nennen, sondern „Gewissheit erlangen“, und zwar über mich selbst. In Zeiten, in denen alle natürlichen Maßstäbe verloren gegangen sind, in denen man von Flugzeug, Auto, Bahn und Öffentlichem Nahverkehr anstrengungslos und wie selbstverständlich an jeden beliebigen Ort der Welt verfrachtet wird, in Zeiten, in denen Hausfrauen auf dem Dorf 200 m mit dem Auto zum Bäcker fahren, andernfalls sie erschöpft schon auf halber Strecke vor dem Metzger zu Boden stürzen drohen, in solchen Zeiten brauche ich wiederkehrende Gewissheit, was ich nur allein mit eigener Kraft zustande bringen kann. Oder so ähnlich.

Schon bald vor den Toren Schweinfurts angekommen wuchert das Thema noch etwas aus: Die großen Heldentaten der Menschheitsgeschichte waren nicht die Mondladung und die sibirische Eisenbahn, sondern die Handelsreisen zu Fuß der frühen Neuzeit zwischen Irland und dem Nahen Osten. Tausch von Bernstein gegen Metall auf jahrelangen Unternehmungen, die man schwerlich mehr als einmal im Leben machen konnte, wenn man denn überhaupt den gleichen Weg ein zweites Mal gefunden hätte. Die Himmelsscheibe von Nebra ein komplexeres Wunder als ein Atomkraftwerk?

Noch rechtzeitig bevor es pathetisch wird beendet die jetzt immer lockerer werdende Lenkerstange alle Kopfreflexmassagen und verlangt nach einem Inbusschlüssel. Jetzt zahlt sich das mitgenommene schwere Werkzeug aus. Alles dabei, nur nicht dieser Schlüssel. Wer sich jetzt nicht ärgert ist ist ein Buddha oder Operettensänger: „Immer nur Lächeln …..“.

Schweinfurt gegen 17:00 Uhr, die Stadt taucht aus dem Nichts auf als der vollständig meterhoch wie ein Tunnel grün verwucherte Rad plötzlich auf einen normalen Gehweg mündet. Viel Grün am Ufer, mehrere Mainarme, Auen, Teiche, Schwäne, Enten, eine kleine Altstadt. Harmlos, freundlich.

Die Zahlen des Tages
Was der Tacho spricht

Tagesstrecke: 63,3 km
Fahrzeit (ohne Pausen): 3:54 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,23 km/h
Maximale Geschwindigkeit: 36,57 km/h
Kalorien: 665

Von der roten Mainquelle abwärts (Etappe 2)

4. Juli 2019

Um exakt 13:40 Uhr in Schwürbitz eine Fatamorgana: rechts am Waldrand im Augenwinkel, weiträumig eingezäunt, karamell-beige Trampeltiere. Ein Menetekel: ab in die Oase, Rast? Immer kommt die tägliche Sinnkrise auf langen Radetappen in Orten wie Schwürbitz. Zu heiß zum Anhalten, der kühlende Fahrtwind würde abflauen. Im Dorfkrug ist die Küche schon wieder kalt. Und überhaupt ist es viel zu früh, um schon für die Übernachtung einzukehren. Und was tun den Rest des Tages, hier in Schwürbitz?

Ich quäle mich weiter nach Lichtenfels und mache auf dem Marktplatz nach gut 70 km in einem Eiscafe eine längere Pause und erste Notizen.

Das Mobiltelefon erfreut mich nicht wirklich mit der Auskunft, dass es nach Bamberg noch 39 km sind. Das wird eng. Notfalls muss ich in Bad Staffelstein bleiben.

Am Morgen Abfahrt in Bayreuth um 9:00 Uhr, der erste Tag der Reise auf einer Langstrecke. Weil ich nicht wirklich gut vorbereitet bin und mir meiner Verfassung nicht sicher, dreht sich sich heute erst einmal alles um die Frage, wie weit ich kommen will oder kann. Dabei blenden wir die erste halbe Stunde einmal aus. Das Gefühl, dass alles weh tut und ich besser gleich wieder absteige, ist von früheren Reisen her bekanntes leeres Geschwätz meines Körpers. Die Muskeln finden sich nach und nach dort ein, wo sie gebraucht werden und schnurren gute 3 Stunden lang ohne Beanstandungen.

Trotzdem versuche ich immer noch, aus meinen Beinen zu lesen wo es hingehen wird, vergeblich. Der frühe Nachmittag wird die Wahrheit verkünden. Und von Schwürbitz habe ich da noch nichts gewusst. Auch der Wind hat mir nichts erzählt, er kommt mal von vorne, mal von der Seite und gerne auch von hinten.

So rollt es dann dahin und ich schaue in die liebliche Landschaft mit ihren fränkischen Örtchen und Städtchen und dem breiten Flußtal.

Die Beschaffenheit der Strecke ist abschnittsweise sehr unterschiedlich. Asphalt, unbefestigte Wege. Mal geht es ganz flach in der Flußebene voran, gelegentlich giftig auf kleine Anhöhen an der Seite des Tales und gleich wieder herunter. Immerhin irgendwann Kulmbach und ein erster Capuccino auf dem Marktplatz.

Schließlich der Zusammenfluß von rotem und weißem Main.

Der Radweg mäandert danach um den mänandernden Fluss, was bedeutet, dass die ohnehin nicht gerade Linie, auf der ich micht bewege, noch verworrener wird und sich Entfernungsabschätzungen verbieten.

Luftlinie ist nicht, wir multiplizieren besser alles mit 2. Dazu eine Weile nach Bayreuth noch unerwartete Streckenalternativen: ein Fahrradwegweiser mit der Angabe „Kulmbach 29 km“ nach links, ein weiterer „Kulmbach 19 km“ nach rechts. Kurz danach entscheide ich mich aber auf der 19-er Strecke für eine gelb für Autos ausgewiesene Variante „Kulmbach 9 km“. Danke. Der Weg ist aber nicht so immer gut ausgezeichnet, gelegentlich nur mit Fahrradsymbol, ohne Angabe von Zielorten und Entfernungen. Dabei hätte ich früh gerne schon gewusst wie weit es insgesamt beispielsweise nach Bamberg ist, um mich einzustellen.

Aber es geht und läuft gut und rund. Bis auf eine längere, aggresiv ratternde Verbundpflasterstrecke, für die der zuständige Verkehrsstaatssekretär auf einen Rüttelrost geschnallt gehört und durchgesiebt. Sei’s drum, geht auch vorbei.

Unterwegs immer mal wieder Tiere entlang der Strecke: noch’n Storch und dann ein leibhaftiger Kolkrabe, wenn es denn keine Monsterkrähe war. Irgendwo fliehen um die Mittagszeit zwei Rehe von der weiten Wiese mit gazellenartigen Sprüngen in den nächsten Unterstand. Schon seit gestern weiß ich, dass der häufigste Schmetterling am oberen Main derzeit der Schachbrettfalter ist, gefolgt von Aurora-Weibchen und vereinzelten Zitronenfaltern. Und auch heute ist es nicht anders. Am Abend läuft ein ausgewachsener Feldhase vor mir entlang des Radweges, weicht dann aber aus. Und – das nicht zu vergessen – noch eine Tierbegegnung: so manche Bank unter alten Eichen scheidet als Rastplatz aus. Warnschilder vor Prozessionsspinnern, Absperrungen mit Flatterband. Immer wieder.

In Burgkunstadt überall Werbung für große italienische Opern: Norma, Hermes, Netto, dm, kika. Ein Seitenhieb auf Bayreuth?

Und ein Langzeit-Dejavu, als ich den Baur-Versand entdecke: Als Jugendlicher war ich in unserem Dorf Sammelbesteller für Baur. Viel Geld habe ich dabei nicht verdient, ähnlich wie mit dem Austragen von 6 bis 10 Exemplaren der Bild am Sonntag. Den Baur-Katalog habe ich immer mal wieder leihweise in eine Reihe von Haushalten getragen. In unregelmäßigen Abständen wurde bestellt, per Post nach Burgkunstadt. Der Warenwert, abzüglich einer geringen Provision, wurde meinem Konto belastet, mit längeren Zahlungszielen. Die Summen wurden mit regelmäßigen Postschecküberweisungen abgestottert, die ich mit den frei vereinbarten Ratenzahlungen der Endkunden gegenfinanzieren musste. So manche Provision ging drauf als Kompensation für nicht bezahlte Raten von finanzschwachen oder auch nur unverschämten Bestellern, wogegen ich mich nur juristisch hätte verwahren können. Aber wer beauftragt mit 15 Jahren einen Rechtsanwalt gegen Nachbarn aus dem Dorf? Soviel zu Burgkunstadt, der großen Schule für das Leben. Hier ist das also.

Lichtenfels und die Pause bekommen mir und auch nicht. Ich erhole mich etwas, aber mein rechter Oberschenkel krampft plötzlich hinten. Zwei große Apfelsaftschorlen mit einer geballten Ladung Laktose oder Fruchtzucker und vielleicht auch die einsetzende Erschöpfung treiben mich aufs rettende Örtchen, knapp entkommt die Tagesettape dem vorzeitigen durchfallbedingten Ende. Bamberg rückt in weite Ferne.

17:55 Uhr, 6 km vor Bamberg

Kaum schaffe ich noch beim Absteigen, mit dem rechten ausgestreckten Bein über den Sattel zu grätschen. Ich halte kurz vor Ziel an, um mir zu ersparen, ohne Reservierung durch die Bamberger Altstadt zu streunen und nach freien Zimmern und Übernachtungspreisen zu fragen. Dafür gibt es ja eine Ähb.

Bis hierher bin ich mit einem Ritt gekommen, bei der nicht der Teufel mich, sondern ich den Teufel geritten habe. Die Schwürbitz- und Lichtenfelskrise war zwischenzeitlich wie durch ein Wunder verflogen. „Zweite Luft“ sagt man wohl oder „Nirwana“ bei gefühlten 30 Grad. Oder „auslaufen“ nach vorheriger erschöpfender Belastung. Der fahrradaffine Mensch ist ein Hamstertyp, das Rädchen muss rollen, gleich was das für den nächsten Tag bedeutet. Barfuß oder Lackschuh, Ruhetag oder noch so’n Ding. Vor morgen entscheide ich nichts. Vielleicht aber doch, dass ich mir was unter 80 km reserviere und mich nicht wieder in die gleiche Situation bringe. Denn spätestens nach Bad Staffelstein gab es nichts mehr, wo man hätte übernachten wollen. Nicht in Zapfendorf, Rattelsdorf, noch in Breitengüßbach. Wer sich auf diesem Terrain befindet kommt gerade erst aus Bamberg oder schafft es auch noch bis dorthin. Die Gasthöfe haben die Betten abgeschlagen, Tante Emma hat längst vor Netto kapituliert. Man sollte öffentliche Brunnen bohren, die Wasserversorgung ist problematisch. Man wird von wenigen knurrigen Schankwirten abhängig.

Bereits auf dem letzten Loch pfeifend, empfangen mich Universitätsstadt und Weltkurturerbe Bamberg mit Charme und Humor: ich fahre entlang der „Siechenstr.“ vorbei an der Bushaltestelle „Aussegnungshalle“ und dem inhabergeführten Geschäft „Weinessig“ in die Altstadt und erreich‘ gegen 18:25 Uhr mein Hotel „mit Müh und Not“. Nun gut, ein E.T.A.-Hoffmann-Zitat wäre in Bamberg wohl angebracht gewesen, mein Hotel liegt direkt gegenüber dem Hoffmann-Theater, aber für Frankfurter muss heute auch ein Goethe reichen.

Und er muss endlich auch mal was essen, hier in Bamberg:

Die Zahlen des Tages
Was der Tacho spricht

Tagesstrecke: 116,7 km
Fahrzeit (ohne Pausen): 6:52 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 16,99 km/h
Maximale Geschwindigkeit: 41,51 km/h
Kalorien: 1.357

Von der roten Mainquelle abwärts (Etappe 1)

3. Juli 2019

Creußen – Rotemainquelle – Bayreuth via Mainradweg:
25 km + ca. 10 km Stadtrundfahrt Bayreuth

Morgens Anreise nach Creußen mit ICE bis Nürnberg und Regionalexpress in Richtung Bayreuth.

Die Rotemainquelle ist fast ausgetrocknet. Die Auffahrt von Creußen (Weltstadtbahnhof!) über frischen Schotter und Split ist teilweise nervig, aber bietet weite Rückblicke zum Fichtelberg, dort entspringt der Weiße Main, dessen Quelle ich auslasse.

Der rote Main entspringt oder entrinnt jetzt vor mir einer dünnen Röhre, auf einer schattig bewachsenen schrägen kleinen Felslichtung. Zwei Bankgarnituren, keine Papierkörbe. Wohin mit den Bananenschalen?

Ich bin und bleibe allein. Es ist heiß und riecht nach trockenem Nadelholz kurz vor Waldbrand. Oberhalb der Quelle große Windräder auf der flachen Kuppe.

Abfahrt über den Mainradweg, hier auch lokal BT 11, über Haag. Danach Richtung Unternschreez zuerst steil bergab, dann wie befürchtet doch ein unangenehmer Gegenstich auf die gegenüberlegene Höhe. Danach aber nur noch Rollen lassen bis hinein nach Bayreuth, unterwegs sausen sieben Störche auf einen Streich auf einer frisch gemähten Wiese beim Heu umschichten an mir vorbei. Franken, Land.

Die Einfahrt nach Bayreuth ist wenig festspielmäßig. Umgehungsspangen, verrutschtes Verbundpflaster auf dem gemeinsamen Weg für Radfahrer und Fußgänger in die Innenstadt. Von hier gesehen passt die Stadt zu allen Vorurteilen über den miefigen Wagnerkult, provinziell verbrezelt.

Mein Hotel direkt an der asphaltheißen Kreuzung Kulmbachstr. und Wittelsbachring. Die Rezeption erst ab 17 Uhr, Öffnungszeit des griechischen Restaurants, geöffnet. Ich habe viel Zeit, ziehe die Stadtbesichtigung vor und folge der Ausschilderung zum Festspielhaus. Hinauf auf den Hügel mit reichlich Schwung, der allerdings rechtzeitig etwas unterhalb des Theaters erlischt, so dass ich wie alle Sterblichen demutsvoll aufblickend 200 Meter schieben und schwitzen muss.

Das hilft, die geforderte ehrliche Bewunderung für das Heiligtum auszulösen. Läuterung und Reue für das vor einer  Stunde geäußerte „provinziell verbrezelt“ tritt ein. Wunderbare Anlage, tolle Lage. Im Kopf läuft das Parsifal-Vorpiel an, wo parkt die Kanzlerin? Etwas irritierend nur die um das Festspielhaus prominent, üppig und unübersehbar platzierten Selbstbeschuldigungen der Wagnerbewegung in Sachen Antisemintismus. Der riesige metallene Schreker-Kopf von Richard Wagner auf seiner mächtigen steinernen Säule umstellt von Dutzenden Informationstafeln über jüdische Mobbingopfer von Cosima und Lord Chamberlain. Es führt praktisch eine Schilderallee vom Festspielhaus, Eingang „Mittellogen“ (Kanzlerin, bayerischer MP?), zum Denkmal für den Meister.

Darauf viel Auschwitz, Theresienstadt, Ghetto Lodz u.a. Ein etwas unerwarteter, aber nicht unwillkommener Überfall. Ich muss mal nachdenken. Ist mir aber lieber als germanisch-mysthisches Erlösungsgeschwurbel.

In der Stadt die nächste Freude: die Maximilianstr. mit angrenzenden Altstadtgäßchen finde ich wunderschön.

Ich lasse mich zu einem Cappuchino und Wasser in einem Eiscafe nieder, das Hotel ist immer noch nicht für mich gerichtet. Am Nebentisch zwei säulingsbewehrte Mütter mit enstprechenden Herausforderungen und Strategien: „Ich nehme immer zwei , drei Fläschchen mehr mit. Man weiß ja nie. Wenn Du mal im Stau stehst und der kriegt um 6 sein Fläschchen, ja was machst Du dann?“. Na, die Damen, was wohl? Brust raus, Bauch rein!

Vor mir fahren unglaublich viele, vor allem junge Leute mit E-Bikes durch die Fußgängerzone, trotz offensichtlicher Kurzstrecke. Noch quäle ich mich lieber analog und stolz von Creußen auf die Rotmainquelle. Ab morgen wird’s und bleibt es hoffentlich flach bis dahin wohin mich in den kommenden Tagen die Reifen tragen.

Jetzt schon zweimal geduscht und gleich hungrigen Schrittes in die nahe gelegene Altstadt. Wohl Weißbier vom Ort. Zu Beißen wird sich auch was finden, sonst Souvlaki.

Es wird Ochsenbrust mit Merrettichsoße und Kloß. Wunderbar. Die „Brauereigaststätte am Markt“ bietet zwar kein eigenes, aber gängiges Markenweißbier von hier an.

Übernachtung im gut belegten, aber etwas verschnarrchten Hotel. Man sollte mal durchlüften:

Neue Ziele, ….alles nur eine Systemfrage?

Seit Ende der großen Radreise habe ich mit wenigen Ausnahmen überhaupt keinen Sport mehr gemacht, sondern eher ausgiebig gelumpt und es mir gut gehen lassen. Das darf gerne so sein, aber ich habe ein paar Kilo zugelegt und ich fühle mich oft schwerfällig und ohne innere Spannung. Gesamtlebenszeithöchstgewicht (GLZHG) oder wie das im Fachjargon heißen mag…..

Seit 2 Wochen versuche ich – in der mir üblichen Übertreibung – das zu überwinden und bin im Abstand von 1-2 Tagen auf dem Rad oder joggend unterwegs. Beim Laufen bekomme ich regelrecht die Krise: Im Vergleich zu meinen persönlichen Bestleistungen in den 1990er Jahren, die auch damals schon nicht wirklich gut waren, bin ich heuer unvorstellbar langsam unterwegs. Ich brauche auf Strecken weit unterhalb der 10 Kilometer happige zweieinhalb Minuten pro Kilometer länger und muss mich auch dafür noch richtig quälen.

OK, ich schleppe an Bauch und Backen gute 10 kg mehr mit mir herum als vor 23 Jahren und habe ja auch diese 23 Jahre an Alter zugelegt. Nebenbei gedeutet habe ich mir damit für ein Kilogramm Gewichtszunahme 2,3 Jahre Zeit gelassen, wenn man mal von den Sprüngen und Schüben absieht,  die es sicher gegeben hat. Das klingt so geschrieben und gelesen nun doch nicht so dramatisch, oder?

Was mich mehr stört ist, dass ich derzeit kein Laufsystem mehr habe, wie ich es einmal nennen will. Damit meine ich ein eingeübtes und eingespieltes Körpergefühl, das Haltung und Abläufe beim Laufen automatisiert steuert, jenseits der Frage von Kraft und Kondition: wie hoch nehme ich die Knie, wie ist meine Beinstellung (parallel oder laufe ich mit Knien nach außen oder innen?), wie setzen meine Sohlen auf, wie rollen sie ab, auf welcher Höhe trage ich die wie weit abgewinkelten Ellenbogen, wie ist mein Atemrhythmus, wie gehe ich mit Momenten um, in denen ich abbrechen möchte ……?????????????

Das hatte ich alles mal ziemlich gut drauf. Und das Gefühl will ich mir zurückerobern und möglichst erst dann wieder auf die Stoppuhr schauen.

Möglicherweise geht damit einher und macht es leichter, dass ich generell ein wenig die Systemfrage stelle und mir ein bisschen Struktur für die Bereiche Essen und Trinken sowie allgemeine Lebensführung zulege. Dann klappt’s auch wieder mit dem Sport, hoffe ich.

Beine strampeln im Schlaf weiter

Dienstagnacht, 30. Juni 2015

Vor mir der Radweg, bis zum Horizont markiert durch kurze Lichtstreifen auf der Fahrbahn. Ich trete in die Pedale, komme nicht vorwärts, bleibe kleben. Irgend etwas ist komisch, ich greife um mich, eine andere Hand. Ich bin verwirrt. Wo bin ich? Bett. Ich fahre. Nicht. Die Bettdecke ist mein Trikot. Nicht. Wo bin ich? Mucsi, Frankfurt, Vuhred, Virotivica? Ich wache auf. Halb. Der Lichtstreifen? Der vom Bett aus sichtbare Teil des Fensters, von hinten mit dem schwachen Licht der Nacht erleuchtet …………

Tag 18 – Von Mohács nach Mucsi

Sonntag, 28. Juni 2015

Der Plan

Von Mohács über Bátaszėk und Bonyhád nach Mucsi, dort Ende der Reise, ca. 70 km

Wie es war, was geschah

8.30 Uhr geht es auf die Fernstraße 56 in Richtung Norden, ich werde mir heute vorkommen wie am 2. Tag der Reise als mich im ostfränkischen Odenwald die Krise packte. 72 km Kilometer kämpfe ich mich nach mehreren Tagesfahrten mit weit über 100 km gegen den teilweise böigen Wind. Und heute spüre ich deutlich, dass es in der vergangenen Woche einer ganztägigen Pause bedurft hätte.

Die 56 ist ordentlich befahren, aber einigermaßen breit. Ich brauche sie auch nur für 28 km bis Bátaszék, danach wird es nach links abgehen auf eine Nebenstrecke nach Bonyhád. Ich fahre am unteren Limit und schiebe auch leichtere Steigungen, will mir heute nicht mehr weh tun, vielleicht auch das endgültige Ende der Radtour ein wenig hinauszögern. Die letzten Kilometer genießen würde ich gerne, aber es ist zu anstrengend, ich arbeite.

Die Querverbindung Bátaszék – Bonyhád über 25 km ist das letzte „schwarze Loch“ der gesamten Tour, es geht zwar über die niedrigste Stelle einer längeren Hügelkette, aber wie niedrig ist heute für mich niedrig? Und wie ist das Streckenprofil? Ich war hier schon früher mit dem Auto, erinnere ich aber nicht und stelle mich auf den worst case ein und auf klagloses gemächliches Schieben. Aber ich habe Glück: fast dreiviertel der Strecke geht es sanft ansteigend einen Bachlauf entlang, parallel läuft eine Bahnlinie, die bisher noch gar nicht kannte.  Am Ende geht es nur eine größere Stufe steil hinauf auf eine Art Hochebene, die ich mühelos schiebend erreiche. Dann ist auch das geschafft.

Und von hier ab ist es ein anderer Film. Ich rolle hinunter nach Bonyhád, ab jetzt kenne ich jeden Meter und auf Mucsi zu haben selbst die Schlaglöcher für mich Namen. Links Lidl, Aldi, rechts Tesco, vor mir die Tankstelle, wo unter anderem wir beinahe mehrmals wöchentlich einkaufen und das Auto betanken, quer die Fernstraße 6, links nach Pécs, rechts nach Budapest, dahinter Bonyhád. Dort ist der Cousin unseres eng befreundeten Nachbarn aus Mucsi der Pfarrer. In Fechenheim am Mainufer habe ich vor 18 Tagen alltagsvertrautes Gelände verlassen, jetzt rolle ich wieder mitten hinein. Die Strecke zwischen diesen Örtlichkeiten mit dem Fahrrad zu überbrücken war die Idee dieser Reise. In diesem Augenblick – vielleicht genau dann, als die Ampel auf der 6 rot zeigt und ich anhalten muss, dort wo schon immer der  Melonenverkaufsstand ist – ist es geschafft, ich bin angekommen.

Die letzten 45 Minuten sind Zugabe. Ich schleiche über Bonyhádvarasd in Richtung Tevel und lasse es mir nicht nehmen, auch ordentlich flache Anstiege gemächlich zu schieben, nichts treibt mehr. In Tevel  – 7 km vor Mucsi – hole ich mir selbstbewusst die ersten Ovationen ab. Dort gibt es eine Schnapsbrennerei mit Obstbau und Weingut, wir kaufen dort regelmäßig Wein im Kanister für den Alltagsverbrauch und gelegentlich auch Trauben um sie selbst zu verkeltern. Wir sind gut mit dem Senior bekannt und ich weiß vom Telefon, dass Henny ihm erzählt hat, dass ich mit dem Fahrrad aus Frankfurt komme. Das große Tor ist offen, ich rolle also auf den Hof, sage „Jó napot“ und lasse mich befragen und beglückwünschen, auch von zufällig anwesenden Gästen aus Bonyhád. Das tut gut.

Auf den letzten Kilometern taufe ich noch ein paar neue Schlaglöcher und rolle dann in Mucsi am Fischweiher vorbei aus, direkt vor das Tor des Anwesens Dózsa-Straße Nr. 29. Dahinter sehe ich quer zur Auffahrt zwischen Kirschbaum und Verandasäulen gespannt eine Wäscheleine mit Schild „Ziel“, verziert mit Weinlaub. Ich darf nicht gleich rein, erst muss sich das Empfangskommittee – Frau und Schwager – links und rechts der Auffahrt positionieren und muss die Schwägerin den Fotoapparat fertig machen, um mich beim Einlauf durch die applaudierende Zielgerade zu knipsen. Hinter der Wäscheleine wartet dann noch ein aus Efeu geflochtener Siegerkranz auf meinen Kopf, von beiden werden alberne Bilder gemacht.

Der angefangene Nachmittag klingt mit unserem nicht zu verachtenden selbstgemachten Muskateller vom Vorjahr aus und geht nahtlos in das frühe Abendessen mit Grillwürstchen über. Geduscht und umgezogen habe ich mich an diesem Tag nicht mehr, bin später mit einer angerissenen Tüte Erdnüsse schlafend im Bett sitzend vorgefunden worden. Wenn ich mir ein symbolisches Bild für das Ende dieser Reise hätte aussuchen dürfen, es wäre genau dieses und kein anderes gewesen.

Zum letzten Mal die Zahlen:

Tageskilometer Rad: 72,2
Fahrzeit netto: 5:16 stunden netto
Gesamtkilometer: 1.490,7

Anmerkung in eigener Sache

In den nächsten Stunden werde ich noch Fotos für die letzten Tage ergänzen. Ansonsten ist mit diesem Tagesbericht die Dokumentation der eigentlichen Reise abgeschlossen. Ich nehme mir aber vor, die Berichte noch einmal zu redigieren, evtl.  auch noch einmal zu ergänzen und in einem längeren Dokument außerhalb des Blogs zusammenzufassen. Wenigstens müssen aber viele slowenische und kroatische Ortsnamen die ihnen zustehenden Sonderzeichen erhalten, die ich auf der Android-Tastatur einfach nicht zustande gebracht habe, und entstellende Tippfehler beseitigt werden.

Wenn es mich packt, gehe ich auch noch einmal in eine Nachbetrachtung. Was könnte man Leuten noch mitgeben, die eine ähnliche Tour fahren wollen? Gerne würde ich auch in den Blog noch ein möglichst vollständiges Verzeichnis der Ortschaften, die ich durchfahren habe einstellen, und die Menschen mit oder ohne Namen würdigen, die ich unterwegs getroffen habe und die mir geholfen haben. Mal sehen, ob ich das schaffe und wann.

Und ich fürchte fast, es wird sich eine Frage von selbst in den Vordergrund schieben: was ist das nächste Projekt?

Tag 17 – Osijek – Aljmas – Osijek – Mohács

Samstag, 27. Juni 2015

Der Plan

Von Osijek nach Aljmas an der Mündung der Drau in die Donau, zurück nach Osijek, danach in Richtung ungarische Grenze bei Udvar, wenn möglich durch bis Mohács

Wie es war, was geschah

Heute kann ich einmal einen Teil des Tages ohne Gepäck fahren. Von Osijek sind es an die Mündung der Drau um die 30 Kilometer, die muss ich wieder zurück radeln,  um dann in Richtung Norden gen Ungarn zu radeln und dann dort morgen am frühen Nachmittag die Reise zu beenden.

Die Fahrt nach Aljmas zieht sich länger als gedacht. Es geht durch die Ausläufer von Osijek, Industriegebiete, endlos über eine breite, staubige Straße geradeaus nach Osten, fast bis Erdut, wo es eine Donaubrücke und einen Grenzübergang nach Serbien gibt. Auf dem ersten Stück nimmt die Straße auch noch den Verkehr ins südlich gelegene Vukovar auf. Der Idee nach kommt heute einer der Höhepunkte der Reise: nachdem ich die Quellen der Drau in den Dolomiten gesehen habe und ihr ihren gesamten Verlauf gefolgt bin, will ich heute an der Stelle stehen, an der sie in der Donau aufgeht. Aber das muss ich mir erst in einer anstrengenden, eher freudlosen Anreise über diese Straße hier erkämpfen und – das sei vorweggenommen – mir rückwärts noch einmal antun.

In Aljmas einmal angekommen, ist dann doch alles anders: zum zweiten Mal nach Donauwörth sehe ich die Donau wieder, die immens angewachsen ist. Von einer stattlichen Anhöhe über Aljmas mit wunderbarem Ausblick aus wird auch zum ersten Mal für mich sichtbar, worin das einmalige dieser Donau-Drau-Mur-Nationalparks liegt. Der vielleicht 200 Meter breite Hauptstrom geht weich in die Ufer über, flache Lehm- und Sandbänke, Bäume scheinen direkt im Wasser zu stehen. Und man  sieht, dass es mit dem Fluss verbundene verschachtelte Teiche und Nebenläufe jenseits der Uferlinie gibt. Irgendwie wirkt alles ein wenig wie eine Mangroven-Landschaft, etwas, was mir in dieser Form in Europa noch nie begegnet ist.

Aljmas selbst liegt am Hang der erwähnten Anhöhe zur Donau hin, ist heute verschlafen und ist wohl ohnehin mehr eine Art Wochenendsiedlung, allerdings im Ortskern mit festen größeren Häusern, dazu einigen Restaurants, und eine auffällige, größere, moderne Kirche. Aljmas ist ein bedeutender Marienwallfahrtsort.

Von der Drau weder am Donauufer noch von der Anhöhe aus irgend eine Spur. Laut Karte liegt die Mündung auch ein paar Kilometer nördlich mitten im grünen Dschungel.  Nach einigem Fragen und Suchen finde ich einen schmalen Weg, der über Schotter und blanken Lehm mitten durch den Urwald geht.

Und jetzt meine ich Urwald: links und rechts des Weges oft kein Festland mehr, sondern Wasserflächen, Teiche, die Bäume stehen mitten drin, es ist hell, aber doch schattig, tausend Farbnuancen von grün, braun, beige, gelb, ocker. Alles geht ineinander über, verschwimmt. Auf dem Wasser Blasen, Pflanzenreste, Algen, Schaum. Überraschend die Akustik dieser Auen:  von weit her deutlich und laut Vogelrufe. Es zirpt und quackt. Tiere sind aber nicht zu sehen. Lediglich ein auffällig bunter Frosch, eine Art die ich nie gesehen zu haben meine, lässt sich vom Rad vom Weg scheuchen und hüpft in den Randstreifen. Ich zücke die Kamera und ziele auf die Stelle, zu der er gehüpft ist. Es ist wie verflixt, ich sehe ihn nicht mehr, er ist in dieser Umgebung praktisch unsichtbar. Mehrmals scheuche ich ihn auf, weil ich ihn mit dem Fuß fast berühre, aber ich sehe immer nur eine schnelle Bewegung und an deren Ende zitterndes Gras, aber nie den Frosch. Er ist weg. Ein  wenig langsamer ist eine etwa einen Meter lange, sehr schlanke dunkle, fast schwarze Schlange, aber auch sie ist weg bevor ich die Kamera fertig gemacht habe. Ich bin auch etwas vorsichtig, weil ich eine Ringelnatter ausschließe, aber nicht weiß was es sein könnte. Im Nachhinein vermute ich am ehesten eine dunkle Abart der Äskulapnatter, einer Schlange die ich bei unserem Dorf im südlichen Ungarn überraschend oft antreffe, aber hier kann ich nur raten.

Von dieser Landschaft bin so eingenommen, dass ich eine andere Tierart vollkommen übersehen und ignoriert habe. Aber die meldet sich nun von selbst umso nachdrücklicher: Mücken, Schnaken, Gelsen, Moskitos. Den Viechern ist egal wie ich sie nenne, sie sitzen zu stets zu mehreren Dutzenden auf mir rum und versuchen, auch durch Fahrradhandschuhe, Sweatshirt und Hosenbeine zu stechen.

Nach 20 Minuten lichtet sich der Wald, ich fahre geradewegs auf die Drau zu, die von links in einem sanften Bogen entgegenkommt, die Donau liegt rechts. Jetzt einen Hubschrauber, das wär’s, spektakuläre Bilder von oben wie das unterschiedliche gefärbte Wasser ineinander fließt und ineinander aufgeht. So habe ich das zu Hause auf Satellitenfotos gesehen. Hier sehe ich es nicht. Alles ist flach, das Wasser spiegelt, ich stehe zu tief. Es ist sogar schwierig aus dieser Perspektive den Zusammenfluss so zu fotografieren, dass er auf den Fotos gut zu erkennen ist. Ich steige irgendwo eine kleine Böschung hinaus, aber das nutzt kaum etwas.

Wenigstens bugsiere ich mein Rad über einen wackligen schmalen Steg auf einen schwimmenden Anleger für Boote und inszeniere ein wenig den für die Reise so bedeutsamen Augenblick. Vor Ort wird es aber nie richtig pathetisch feierlich oder euphorisch, das sind allein schon die Mücken davor.  Außerdem muss ich ja noch zurück nach Osijek und danach will möglichst noch ein richtig fettes Stück in Richtung Ungarn fahren, um morgen sicher die Reise endgültig abschließen zu können.

Dennoch nehme ich mir noch ein weitere halbe Stunde und fahre die kleine Siedlung aus einfachen Holzhütten und verbauten Wohnwagen ab, die sich von der Mündung die Drau aufwärts knapp 2 Kilometer das Ufer entlang zieht. Das hat nun endgültig Urwaldflair und Aljmas ist eine zivilisierte Stadt. Ich treffe Angler, Kinder, Angehörige in zerschlissener Camouflage, die wortkarg etwas reparieren und zusammenhämmern, ein Hängebauchschwein frisst mit ein paar Hunden an einem Haufen Abfall herum, auf einem Tisch unter einem einfachen Unterstand steht verlassen das Mittagsmahl der Fischer: eine angebrochene Falsche hausgebrannter Schnaps, dazu leere Gläser. Das ist eine abgeschiedene eigene Welt. Hier könnte es sogar eigene Gesetzte geben. Die Marienwallfahrer in Aljmas werden keine Ahnung haben.

Ich lasse mich noch von einer freundlichen jungen Frau, die zum Wochenende hier ist, wie wir mit Händen und Füßen und dem universellen Begriff „weekend“ herausbringen, mit der Drau, mit der Donau und der Drau und der Donau sowie natürlich immer mit dem Rad ablichten. Auf die Mücken angesprochen – ich summe mit dem Finger in die Luft und zwicke mich dann in den Arm – wedelt sie mit der Hand und sagt: „ujuijuijuijui“.

Es ist Zeit, es ist heiß, hier ist für den Moment nichts mehr zu tun. Ich gurke zurück über die ratterige Piste durch den Wald nach Aljmas und mache mich auf den Rückweg nach Osijek, der mir trotz gleicher Entfernung etwas kürzer vorkommt. Da sind schon 65 km auf dem Tacho für heute.

Im Hotel Drava, wo ich mein Gepäck zurückgelassen hatte, trinke ich noch einen Kaffee und plaudere kurz mit der Rezeptionistin, der ich am Morgen die Adresse meines Blogs gegeben hatte. Außerdem feiert die kleine Mia mit großer Verwandtschaft ihren vierten Geburtstag, ich singe „Happy birthday, liebe Mia“ und darf den rosa Roller, einen rosa Ball, einen rosa Luftballon, die rosa Spielekiste und das aufblasbare rosa Minischwimmbecken bewundern. Der Papa googlet mir das Wetter und ich überquere gegen 14.30 Uhr auf einer schneeweißen Fußgängerbrücke in Osijek zum letzten Mal die Drau in Richtung Norden.

Über Beli Manastir und Udvar schlage ich mich über weitere 60 km ganz durch über die Grenze bis Mohács, bin fix und alle, aber auch zufrieden und beruhigt. Morgen wird es definitiv vorbei sein.

Abends noch ein Spaziergang durch das beschauliche, verschlafene Mohács, eine Stadt, die ohnehin nur an ein paar Tagen im Jahr für einen weithin bekannten archaischen Maskenkarneval erwacht. Und ansonsten hauptsächlich den Namen hergibt für die so folgenreiche „Schlacht bei Mohács“ im Jahr 1526. Hätten die Osmanen damals nicht die ungarisch-kroatischen Truppen unter Führung des 20-jährigen dem König Ludwig, der auf der Flucht vom Pferd fiel und verstarb, vernichtend geschlagen, wären „die Türken“ 160 Jahre später nicht schon wieder vor Wien gestanden. Und Prinz Eugen wäre eher eine Randfigur der Geschichte geblieben.

Für die Ungarn steht Mohács jedenfalls für DAS nationale Trauma,  als Synonym für den Beginn einer in der ungarischen Geschichtsschreibung und im kollektiven Bewusstseins als verhängnisvoll und erniedrigend empfundenen 160-jährigen Besatzung durch das osmanische Reich. Objektive Geschichtsschreibung ist aber nicht so ganz die Sache dieser Nation. Die Osmanen bauten für sich durchaus Moscheen, gewährten aber auch Religionsfreiheit. Jenseits der Eroberungskriege war der Alltag im Land weitgehend friedlich geregelt, sofern die Abgaben korrekt entrichtet wurden. Böse Zungen behaupten sogar, dass dieser 160-jährgen osmanischen Besatzung weniger Ungarn zum Opfer fielen als der österreichischen Geheimpolizei in der langen Zeit der Koexistenz der ungarischen und der österreichischen Monarchien und insbesondere den verschiedenen gegen Wien gerichteten Aufständen, einschließlich der  1848-er Erhebung.

Wie auch immer, die Gedenkstätte an die 1628er Schlacht in der Nähe von Mohács ist ein nationales ungarisches Heiligtum und darüber hinaus beeindruckend gestaltet. Dramaturgie und Inszenierung können sie ja ziemlich gut, meine ungarischen Achtelbrüder. Nicht uninteressant vielleicht noch zu erwähnen, dass es noch eine ganze Reihe weiterer Gedenkstätten an die osmanische Zeit  in Ungarn gibt und diese teilweise von der türkischen Regierung mitfinanziert wurden. Die meisten Schrifttafeln sind zweisprachig in ungarisch und türkisch gehalten. Und nicht nur ein osmanischer Sultan liegt noch heute in Ungarn zur letzten Ruhe.

Wenn es auch heute für mich auf dieser Reise überhaupt keine Rolle spielt, so musste dies doch wenigstens kurz angerissen werden. Mohács ist Mohács. Unter anderem gibt es deswegen hier überhaupt ein paar Hotels. Nach einer sehr mäßigen Pizza falle ich im Hotel Pannon nach diesem anstrengenden Tag sofort in einen Tiefschlaf, fast wie in eine Narkose.

Die Zahlen

Tageskilometer Rad: 122,9 (in zwei Teilen)
Fahrzeit netto: 7:41 Stunden
Gesamtkilometer: 1.418,5

Tag 17 – Die Bilder zum Bericht vom Tage

klein_Img_3455
Schnöder Einstieg in den Höhepunkt der Reise: Ausfallstraße aus Osijek in Richtung Aljmas
Hinten unten schon die Donau !
Hinten unten schon die Donau !
Donau, Aljmas, Auenlandschaft
Donau, Aljmas, Auenlandschaft
Aljmas, Marienwallfahrtskirche
Aljmas, Marienwallfahrtskirche
Donau bei Aljmas, irgendwo hinten unsichtbar die Drau
Donau bei Aljmas, irgendwo hinten unsichtbar die Drau
Auenlandschaft
Auenlandschaft
Auenlandschaft
Auenlandschaft

Kaum zu sehen: vor den Bäumen links hinten die Drau, vor den Bäumen rechts die Donau
Kaum zu sehen: vor den Bäumen links hinten die Drau, vor den Bäumen rechts die Donau

Hinter mir die Drau, der helle Streifen vor den entfernten Bäumen rechts ist die Donau
Hinter mir die Drau, der helle Streifen vor den entfernten Bäumen rechts ist die Donau

Traditionelles Mittagsmahl der Fischer in der Drauregion
Traditionelles Mittagsmahl der Fischer in der Drauregion
Zurück in Osijek, Hauptkirche
Zurück in Osijek, Hauptkirche
Zum letzten Mal über die Drau, Brücke in Osijek
Zum letzten Mal über die Drau, Brücke in Osijek
Osijek. Bye bye, Drau!
Osijek. Bye bye, Drau!